Von links nach rechts Ralf Henn, Kurt Fink, Ulrike Neidig, Daniela Kundel, Rainer Schuch, Ernst Dieter Neidig, Werner Glanzner, Ute Saxer, Hans Schäfer, Georg Burg und Hildegard Burg
Der Ortsverein der SPD besteht in Pfiffligheim seit mehr als 35 Jahren. In dieser langen Zeit erwies er sich als ein sehr selbstbewusster, agiler und Verantwortung übernehmender Verein, was sich auch in der Tatsache zeigt, dass der Pfiffligheimer Ortsverein über viele Jahre hinweg durch Mitglieder aus den eigenen Reihen im Wormser Stadtrat vertreten war und immer noch ist. Auch in den Zeiten vor der begrenzten Selbstverwaltung des Stadtteils Pfiffligheim war Ernst Hiegele, der später der erste Ortsvorsteher wurde, bereits engagiert im Stadtrat tätig. Er kann von vielen Vorgesprächen mit dem damaligen Oberbürgermeister über das Anliegen, im Wormser Westen wieder eigene Ortsbeiräte und Ortsvorsteher zu erhalten, berichten. Die Motivation der Aktiven in Pfiffligheim, sich für dieses Anliegen einzusetzen, war sehr vielfältig:
- Man erwartete sich mehr Bürgernähe, wenn es direkte Ansprechpartner vor Ort gäbe, (das Rathaus ist weit), mehr aktive Mitarbeit und mehr Interesse an der politischen Arbeit bei der Bevölkerung.
- Außerdem betonte man den eigenen Dorfcharakter, den sich Pfiffligheim bis heute erhalten hat (ähnlich der Vororte Heppenheim, Wiesoppenheim etc.). Insofern unterscheidet sich Pfiffligheim grundlegend von einem typischen Stadtteil und gleicht eher einem eigenständigen Vorort.
- Das Dorfgemeinschaftsgefühl sollte durch einen eigenen Ortsbeirat gestärkt und den Bürgern größere Identifikationsangebote geboten werden.
- Ein weiterer wichtiger Ansporn war die Vorstellung, für den Stadtteil ein größeres politisches Gewicht zu erhalten und die Möglichkeit zu haben, bei Bedarf mehr Druck auf die Verwaltung ausüben zu können.
Schließlich wurde in der Stadtratsitzung am 15. Juli 1992 dem gemeinsamen Antrag der SPD-und CDU –Stadtratsfraktion vom 29.06.1992 durch eine mehrheitliche Entscheidung stattgegeben, Ortsbeiräte und Ortsbürgermeister in den Stadtteilen Pfiffligheim, Hochheim und Neuhausen zu wählen. Am 30.08.1994 fand die konstituierende Sitzung des 1. Ortsbeirats Pfiffligheim in der Diesterwegschule statt (mangels eigener Räumlichkeiten) . Die SPD - Ortsbeiratsmitglieder Ernst Hiegele, Berta Bollenbach, Peter Gotha, Ralf Henn und Rudolf Weyrich wurden am 10.08.1994 in einer Stadtratsitzung gewählt. Fraktionssprecher war Ralf Henn. Im Verlauf dieser Sitzung wurde auch Ernst Hiegele zum Ortsvorsteher gewählt, und Ralf Henn wurde Stellvertreter durch Losentscheid. Am 15.02.1995 verpflichtete man Kurt Heilmann als Ortsbeiratsmitglied, als Ernst Hiegele sein Mandat abgab. Zweieinhalb Jahre später , am 16.07.1997, schied Berta Bollenbach aus der Fraktion aus , und Elisabeth Frödert rückte nach. Als diese aus Pfiffligheim wegzog, wurde Irma Frohriep am 24.02.1999 verpflichtet. In der ersten Zeit war der Ortsbeirat euphorisch. Es standen oftmals bis zu 13 Punkte auf der Tagesordnung, was sich aber im Laufe der Zeit abschwächte, auch weil viele Ideen, Vorschläge und Forderungen von der Verwaltung abgelehnt wurden. Die Kommunalwahl 1999 war die erste Urwahl, das heißt, Ortsvorsteher und –beirat wurden direkt von der Bevölkerung gewählt. Ernst Hiegele gewann die Ortsvorsteherwahl und wurde von den SPD- Ortsbeiratsmitgliedern Ute Saxer, Willi Kargus, Ralf Henn, Irma Frohriep und Ulrike Neidig unterstützt. Fraktionssprecher war Willi Kargus. Damit trat Ernst Hiegele seine zweite „Amtszeit“ an. Er war während dieser Zeit ein sehr rühriger, fordernder und auf Kooperation ausgerichteter Ortsvorsteher, der aber nie die Werte und Ziele der SPD aus dem Blick ließ. So fand die Ortsverwaltung durch die Initiative und das Engagement Hiegeles im Stadtrat sowie nicht nachlassendes Drängen bei der Verwaltung im Dezember 1999 endlich eine Heimat in der heutigen Ortsverwaltung in der Landgrafenstraße, nachdem sie einige Jahre im provisorischen Sitzungszimmer in der Diesterwegschule, die zur Gemeinde Hochheim gehört, getagt hatte. Mit einem großen Fest, an dem auch der OB Gernot Fischer und Lutz Fauner von der Wohnungsbau GmbH teilnahmen, wurde Einweihung gefeiert. Hier noch einige ausgewählte Ergebnisse dieser beiden Ortsbeirats-Amtszeiten:
- Umsetzen des Kriegersteins vom alten Friedhof (zwischen Pfarrhaus und Kindergarten) an seinen Standort neben der Aussegnungshalle auf dem Friedhof. Dabei konnte auf die Hilfe von THW und der Firma Tiefbau Schmitt gesetzt werden.
- Sanierung des Lutherbaums
- Erweiterung der Friedhofshalle
- Sanierung des Weihers vor 15 Jahren als Ergebnis zahlloser Anträge der SPD
- Verkehrsberuhigung in Melanchthon-, Calvin- und Zwinglistraße.
- Und vieles mehr …
Besonders zu erwähnen bleibt noch ein Erfolg Ernst Hiegeles aus der Zeit vor seinem Ortsvorsteheramt, als er sich als Stadtratsmitglied in besonderer Weise für die Sanierung der Lutherbaumstraße stark machte. Seinem persönlichem Engagement, seinem konsequenten Drängen und seinen Kontakten zu Verantwortlichen in der Verwaltung verdanken wir schließlich das Ergebnis: eine ebene, breite Straße mit beidseitigem Trottoir . Unterstützt wurde er dabei von den Baudezernenten Schandel und Dr. Schmelas. Bei der Kommunalwahl 2004 verlor die SPD die Ortsvorsteherwahl und erhielt noch vier Sitze im Ortsbeirat. Gewählt wurden: Ralf Henn, Daniela Kundel, Willi Kargus und Ute Saxer. Fraktionssprecherin wurde Daniela Kundel. Für die Bürger von Pfiffligheim ist es nach wie vor ein Vorteil, dass sie ihre Wünsche und Bedenken, ihr Lob und ihre Beschwerden direkt über die Ortsverwaltung an die Stadtverwaltung weitergeben können. Die Anträge aller Fraktionen werden in der Verwaltung registriert, auch wenn sie vom Ortsparlament oder von der Stadt abgelehnt wurden. Die Ansprechpartner vor Ort und die Mitarbeiterin in der Ortsverwaltung ersparen auch den einen oder anderen langen Weg zum Rathaus, da viele Formalitäten und Anträge hier vor Ort erledigt werden können.